Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeit: Drei NRW-Teams ausgezeichnet – starke Impulse aus Wuppertal

25.11.2025|10:12 Uhr

Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch zusammen mit dem Stifter der Preise Dr. Dr. h.c. Jörg Mittelsten Scheid

Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeit: Drei NRW-Teams ausgezeichnet – starke Impulse aus Wuppertal

Im Rahmen der ersten „Zukunftskonferenz NRW“ am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen ist am 12. November 2025 zum zweiten Mal der Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeit verliehen worden. Ausgezeichnet wurden drei Teams von nordrhein-westfälischen Universitäten, deren Projekte beispielhaft für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Transfer stehen.

Stifter des Preises ist der Wuppertaler Unternehmer Dr. Dr. h.c. Jörg Mittelsten Scheid. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende des Beirats des Familienunternehmens Vorwerk SE & Co. KG, dessen Konzernzentrale in Wuppertal sitzt, stellt der Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtⁿ insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Alle zwei Jahre werden daraus bis zu drei Best-Practice-Projekte aus den Bereichen Forschung, Lehre und Transfer mit insgesamt 20.000 Euro prämiert. Ziel ist es, die Rolle der Wissenschaft für die Nachhaltigkeitsdiskurse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken und wirkungsvolle Projekte sichtbar zu machen. 

  • Der diesjährige erste Preis (Kategorie Transfer) ging an die Deutsche Sporthochschule Köln für das Projekt „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen“. Über ein frei zugängliches Webportal werden Veranstalter:innen von Sportevents – vom Vereinsfest bis zur Großveranstaltung – mit wissenschaftlich fundierten Leitfäden, Checklisten und Tools dabei unterstützt, ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsziele systematisch in Planung und Durchführung zu integrieren.
  • Den zweiten Platz (Kategorie Lehre) belegte das Projekt „BNE-Tutor:innen – Studentische BNE-Tutor:innen als Impulsgeber:innen für eine transformative und nachhaltige Hochschullandschaft“ der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen von BNE@RUB werden Studierende speziell zu Tutor:innen für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ qualifiziert, die Lehrende in der Integration von Nachhaltigkeitsthemen in ihre Lehrveranstaltungen beraten und bei der Entwicklung neuer Formate unterstützen. Damit trägt das Projekt dazu bei, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung langfristig im Studium zu verankern und eine nachhaltigkeitsorientierte Lehrkultur an der Universität zu stärken.
  • Der dritte Preis (Kategorie Forschung) ging an die Technische Universität Dortmund für „Structured Heat Exchange for Optimized Water Energy Recovery (SHOWER)“. Das Team um Dr.-Ing. David Fischer entwickelt innovative Wärmeübertrager, die beim Duschen einen großen Teil der im Abwasser enthaltenen Wärme zurückgewinnen und damit den Energieverbrauch im Haushalt deutlich senken können. In enger Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie sollen so praxistaugliche Lösungen entstehen, die Klimaschutz und Ressourceneffizienz im Gebäudebestand voranbringen.

Eine wichtige Rolle bei der Vergabe des Humboldtⁿ-Preises spielte erneut unser Lehrstuhlinhaber und IGIF-Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch. Wie bereits bei der ersten Ausschreibung 2023 übernahm er auch 2025 den Vorsitz der Jury. In dieser Funktion hob Koch die Vielfalt und Praxistauglichkeit der eingereichten Projekte hervor und betonte, der Humboldtⁿ-Preis trage maßgeblich dazu bei, Lösungsansätze aus der Wissenschaft bekannt zu machen und in die Umsetzung zu bringen. Seine langjährige Erfahrung an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstreicht die Bedeutung des Preises auch als Instrument des Wissens- und Innovationstransfers – ein Profilmerkmal, das sich in den Aktivitäten seines Lehrstuhls und des IGIF in besonderer Weise widerspiegelt. 

Getragen wird die Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtⁿ von den 16 Universitäten in Nordrhein-Westfalen, unterstützt vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Sprecherin des Beirats von Humboldtⁿ ist Prof. Dr. Birgitta Wolff, Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal, die sich seit vielen Jahren für eine vernetzte, nachhaltigkeitsorientierte Hochschulentwicklung einsetzt und den Preis als wichtige Bühne für zukunftsweisende Ideen aus den Universitäten des Landes hervorhob.

Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen der eintägigen Zukunftskonferenz NRW statt, zu der in Essen mehre 100 Teilnehmer:innen aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenkamen, um über Wege einer gemeinsamen Nachhaltigkeitstransformation zu diskutieren. Für die Bergische Universität Wuppertal unterstreicht die erneute Mitwirkung von Dr. Dr. h.c. Mittelsten Scheid als Stifter sowie von Prof. Wolff und Prof. Koch in zentralen Rollen die starke Position der Hochschule in den landesweiten Nachhaltigkeits- und Transformationsnetzwerken – und ihre Verantwortung, innovative Lösungen aus der Forschung in Gesellschaft und Wirtschaft hineinzutragen.

 

Franziska Hilger